Arthrose – wieder schmerzfrei ohne OP?
von Anke Neumann-Roß, Heilpraktikerin
Aber natürlich! Bevor ein künstliches Gelenk wirklich unumgänglich wird, gibt es viel Zeit und noch mehr Möglichkeiten, mit Hilfe der Naturheilkunde eine Arthrose effektiv zu beeinflussen und wieder schmerzfrei zu werden oder schon frühzeitig vorzubeugen.
Was ist eine Arthrose?
Allgemein ist die Arthrose als Abnutzung oder Verschleiß des Gelenkknorpels in Knie oder Hüfte bekannt. Es können auch andere Gelenke betroffen sein, aber Knie und Hüfte sind am häufigsten arthrotisch verändert. Die Betroffenen leiden unter Belastungsschmerzen, Anlaufschmerzen beim Aufstehen und unter Bewegungseinschränkungen. Im späteren Stadium kann es auch zu Schwellungen kommen, zur Gelenkverdickung und Entzündung, wenn tatsächlich die Knochenflächen ohne Knorpelschicht aufeinander reiben. Je nach Fortschritt wird die Arthrose in 4 Schweregrade eingeteilt.
Wie kommt es dazu?
Hüfte und Knie sind am häufigsten betroffen, weil auf ihnen das meiste Körpergewicht liegt. Doch das allein macht noch keine Arthrose. Oft findet sich eine länger anhaltende Fehlbelastung auf einer Seite, z.B. nach einer Verletzung am Fuß, einem Bänderriss am Knie o.ä. Automatisch wird das andere Bein mehr beansprucht. Dies kann zusätzlich zu einem Beckenschiefstand führen, der an sich nicht weiter problematisch ist. Bleibt es aber bei dieser Fehlbelastung, heilt zwar die ursprüngliche Verletzung gut aus, gleichzeitig kommt es aber auf der anderen, nun überlasteten Seite zu Muskelverspannungen rund um das Hüft- oder Kniegelenk.
Die verspannten und wenig gedehnten Muskeln verkürzen sich mit der Zeit, was zu einem Zusammendrücken, einer Enge für das betroffene Gelenk führt. Zusätzlich verschlechtert sich die Mikrozirkulation, also die Blut- und Lymphversorgung für das Gelenk und die Muskulatur. Als Folge davon verringert sich auch die puffernde Gelenkflüssigkeit, die normalerweise dafür sorgt, dass ein Gelenk „wie geschmiert“ läuft. Auf diese Weise reduziert sich die Ernährung und Erhaltung des Gelenkknorpels, der sich dann immer weiter abbaut, also „verschleißt“. Meist entstehen Schmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit. Eine komplette Beugung des Knies, z.B. für den Fersensitz, ist den meisten nicht mehr möglich.
Wenn mit Beginn von Schmerzen nichts weiter getan wird, außer vielleicht Schmerzmittel einzunehmen, nimmt die Gelenkgesundheit weiter ab. Bei zunehmenden Schmerzen im betroffenen Gelenk erfolgt meist wieder eine Verlagerung und eine Mehrbelastung der anderen Seite, weshalb nach einiger Zeit auch dort Knie oder Hüfte von einer Arthrose betroffen sein werden. Bis es aber soweit kommt, ist sehr viel Zeit vergangen. Nutzt man diese Zeit bei den ersten Anzeichen, kann einer Arthrose sehr gut vorgebeugt werden oder eine bereits bestehende auch wieder regenerieren.
Im Übrigen kann auch eine Kieferfehlstellung zu einer Fehlstellung von Becken und Knien und damit in Folge zu einer Arthrose führen. Dies ist ein oft nicht bedachter Zusammenhang, der aber auch hin und wieder zu beobachten ist. Ein ungleicher Biss, schlecht sitzende Zahnspangen, nicht gut abgeschliffene Füllungen oder schlecht sitzende Kronen, können zu einer veränderten Statik im Kiefergelenk führen. Selbst wenn diese keine Probleme bereitet – bei einer Veränderung muss sich die restliche Statik über die Wirbelsäule und die darunter liegenden Gelenke anpassen und neu ausrichten, damit man normal gehen und stehen kann. Die nennt man auch eine „absteigende Kette“ im Gegensatz zur „aufsteigenden Kette, wo die Ursache oft im Fuß zu suchen ist.
Was können Sie selbst tun?
Vorbeugend hilft vor allem regelmäßige Bewegung mit Dehnungsübungen für alle Muskeln, Gelenke und eine ausreichende Trinkmenge. Dies allein sorgt bereits für eine immer währende gute Zirkulation im Gelenk und den umliegenden Muskeln. Besteht ein Beckenschiefstand oder gibt es Muskelverspannungen und -verkürzungen sollten diese durch Massage, Schröpfen, Osteopathie oder Chiropraktik gelöst werden. Nehmen Sie ausgewogene Nährstoffe auf, die auch die Gelenke und Muskeln versorgen, haben Sie bereits das meiste getan und sind auf einem guten Weg, erst gar keine Arthrose zu bekommen.
Bei bereits bestehender Arthrose ist gelenkschonende Bewegung nötig. Hier sind vor allem Schwimmen und Radfahren und Pendelbewegungen ohne Belastung des betroffenen Gelenks hervorragende Möglichkeiten. Jede Art von Dehnen und Stretchen ebenfalls. Desweiteren sollten auch hier mögliche Fehlbelastungen aufgedeckt werden, Becken, Lendenwirbelsäule und ggf. Kiefergelenke vom Therapeuten angeschaut und behandelt werden. Achten Sie auf eine basische Ernährung, genügend Trinkwasser, Mineralien wie Calcium, Magnesium, Zink sowie die Vitamine A, C, D3 und K2.
Was können wir für Sie tun?
Zusätzlich zu den oben genannten Vitalstoffen gibt es spezielle Kombinationen für Gelenke, Knorpel, Sehnen und Bänder. Diese enthalten z.B. noch die passenden Aminosäuren, Hyaluronsäure, Silizium und weitere Vitamine sowie wichtige Schwefelverbindungen, da Schwefel der Grundbaustein für die Knorpel ist. Bei bestehenden Entzündungen helfen Weihrauch und Curcuma in Kombination mit Enzymen sehr gut, diese wirken entzündungshemmend und gleichzeitig durchblutungsfördernd. Basenwickel oder -bäder sowie basische Mittel, die zusätzlich zur Ernährung eingenommen werden, leiten Säuren aus und entlasten damit alle Gewebe. Der Einsatz von Schüssler-Salzen oder homöopathischen Mitteln ergänzt dieses Spektrum.
Am betroffenen Gelenk direkt können Schröpfbehandlungen, Quaddeln mit Rechtsmilchsäure und Knorpel-regenerierenden Mitteln sowie Massage rund um das Gelenk die Muskulatur lockern und dem Gelenk wieder zu weniger Schmerz aber mehr Freiraum und Beweglichkeit verhelfen. Eine hervorragende, jahrzehntelang bewährte Maßnahme bei Arthrose ist der Einsatz von Blutegeln. Diese kleinen Helfer geben entzündungshemmende, schmerzlindernde und durchblutungsfördernde Stoffe ab – genau das, was ein so belastetes Gelenk braucht. Beachtet man auch die zuvor genannten Möglichkeiten, kann so eine nachhaltige Verbesserung erreicht werden.
Ebenso ist die Monoluxtherapie über die Reflexzonen des Bewegungsapparates, die wir an der Rückseite des Unterschenkels finden, häufig eine sehr effektive und dabei sanfte Methode. Ergänzt durch den Einfluss des Magnetfeldes können lokale Blockaden gelöst werden und die Zirkulation wieder Fahrt aufnehmen. Alle entstauenden, lösenden Maßnahmen verbessern in der Regel die Durchblutung und wirken Entzündungen und Schmerzen entgegen. Die zugeführten Nährstoffe können so viel besser dort ankommen, wo sie so dringend gebraucht werden.
Es gibt also zahlreiche Möglichkeiten, einer Arthrose zu begegnen. Sie lässt sich sehr oft verbessern und die richtige Kombination an Maßnahmen macht Betroffene häufig wieder soweit mobil, dass einem bewegten und schmerzfreien Alltag nichts mehr im Wege steht.
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Ihr Münch Naturheilkunde Team