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Gesund im Mund – wie Mundgesundheit unseren Körper schützt

Von Anke Neumann-Roß, Heilpraktikerin

Eine gewisse Zahn- und Mundhygiene, jährliche Kontrolle und Reinigung beim Zahnarzt sind für die meisten selbstverständlich. Doch welch großen Einfluss die Gesundheit unseres Mundraumes und seiner Organe auf den gesamten Körper hat, wird oft unterschätzt.

Welche Aufgaben hat unser Mund?

Der Mund ist ein wichtiges Tor in unseren Körper. Durch den Mund gelangen Nahrung, Flüssigkeit und Luft hinein. Die Mundhöhle gehört zum Verdauungstrakt, beherbergt aber auch gleichzeitig wichtige Stationen der körperlichen Krankheitsabwehr. Der Mund mit seiner Ausstattung an Organen, Muskeln und Nerven ermöglicht es außerdem zu trinken, zu saugen, zu essen, zu singen, zu sprechen, zu lachen, zu schlucken, zu atmen, zu küssen und auch ohne Worte mittels der Gesichtsmimik zu kommunizieren. Er ist zuständig für die Aufnahme und Prüfung der Nahrung, deren Verdünnung mittels des Speichels, kauen und Geschmackskontrolle, Beginn der Kohlenhydratverdauung und Vorbereitung des Nahrungsbreis für Magen und Darm. Er kann zudem Fremdorganismen deaktivieren und das schleimhautständige Immunsystem trainieren. Er ist also ein echtes Multitalent.

Wie schützt der Mund unseren Körper?

Dass ein solches Tor starke Wächter braucht, ist unstrittig. Diese Schutzfunktion wird vor allem von 3 wichtigen Säulen getragen: der Schleimhaut, dem Mundmilieu (Mikrobiom) und dem Speichel mit seinen vielen Inhaltsstoffen. Schauen wir uns diese näher an.

Schleimhaut

Die Mundschleimhaut ist verbunden mit den Schleimhäuten des Verdauungstraktes, des Atmungssystems und auch der des Urogenitaltraktes. So wie die äußere Haut unseren Körper komplett ummantelt, so sind wir innerlich von Schleimhäuten ausgekleidet, die eine innere Barriere bilden. Die Schleimhäute aller Organe sind ähnlich aufgebaut und beinhalten in ihren verschiedenen Schichten sowohl eingebettete Abwehrzellen als auch ein Versorgungsnetz aus Blut- und Lymphgefäßen sowie Nervenbahnen.

Speichel

Dieses von den Speicheldrüsen gebildete Sekret hat in erster Linie eine Spül- und Reinigungsfunktion für Schleimhäute und Zähne. Es kann Fremdstoffe eliminieren und startet die Verdauung der Nahrung. Zusammen mit den Schleimdrüsen findet eine Erregerabwehr statt. So kann auf eine akute Entzündung entweder eher dünnflüssiger oder zäher, klebriger Schleim produziert werden, je nachdem um welchen Erreger es sich handelt.

So ist Lysozym ein wichtiges Enzym, dass neben dem Speichel auch in Tränenflüssigkeit, Ohrenschmalz und im Blutplasma zu finden ist und dort die Zellwände von Bakterien zerstört. Auch ein wichtiger Antikörper, nämlich das Immunglobulin A zirkuliert in Speichel und Blut. Es schützt den Körper vor Bakterien, Viren und anderen Erregern. Neugeborene erhalten diesen ersten Schutz über die Muttermilch und die mütterliche Schleimhaut. Eine weitere wichtige Substanz ist das Lactoferrin. Es wird ebenfalls über die Muttermilch an das Baby weitergegeben, befindet sich generell in allen Körpersekreten, auf Schleimhäuten und in den weißen Blutkörperchen. Es dient der Abwehr von Viren, Bakterien und Pilzen. Für Säuglinge besonders wichtig gegen Erreger wie Haemophilus influenzae, Shigellen oder Escherichia coli.

Im Weiteren wäre noch das Histatin zu nennen. Es wirkt auf natürliche Art antibiotisch und pilzhemmend, was die Wundheilungsförderung des Speichels unterstreicht. Außerdem ist es am Aufbau des Zahnschmelzes beteiligt, fördert die Aufnahme von Zink, repariert Gewebe und Nervenhüllen und schützt vor Schäden bei Schwermetallkontakt und Strahlung.

Mundflora oder Mikrobiom

Die Besiedelung mit physiologischen Keimen ist die dritte wichtige Barriere gegen Einflüsse von außen. Das dabei entstehende Milieu ist abhängig von der aufgenommenen Nahrung. Denn daraus entstehen die entsprechenden Stoffwechselprodukte der im Mund befindlichen Bakterien. Alle Mikroben bilden zusammen einen Biofilm, der sich über Zähne, Schleimhäute und Zunge legt. Je nach seiner Beschaffenheit kann er nun eine schützende Funktion wahrnehmen, durch falsche Zusammensetzung der Nahrung und der folgenden pH-Wertverschiebung auch eine schädliche. Diese kann vor allem die Zähne angreifen und zu einer Brutstätte für weitere unerwünschte Mitbewohner sein, sie kann die Schleimhaut zerstören und für Erreger den Weg in den Körper freimachen.

Wenn die normale Reinigung des Mundes durch Zähneputzen nicht mehr ausreicht, wird das schleimhautständige Immunsystem aktiv und es kommt zu Entzündungen. Besonders gefährdet ist hier der Übergang vom Zahnhals zum Zahnfleisch, da dieser Bereich von der Bürste oft nicht gut erreicht wird. An diesen Stellen kann der Biofilm pathogene Keime, Zersetzungsprodukte aus Eiweißen und abgestorbenes Gewebe enthalten. Dass aus einer solchen Ansammlung weitere Belastungen entstehen können, kann man sich leicht vorstellen. Dauern diese Belastungen länger an wirken sie bald auf den ganzen Körper. In der Folge können im Mund tiefe Zahntaschen und Parodontose entstehen. Ständige Entzündungen mit Zahnfleischbluten schädigen die Schleimhautbarriere enorm, wodurch Krankheitserreger sofort in den Blutkreislauf gelangen können, noch bevor die Schleimhäute diese unschädlich machen. Über diesen Weg kann z.B. ein harmloser Infekt einen schwereren Verlauf nehmen.

Wie eingangs erwähnt sitzt ein großer Teil unseres Immunsystems an den Schleimhäuten und bildet somit unsere erste Abwehr gegen eindringende Erreger. Im hinteren Rachenraum finden wir zudem mit den Mandeln und dem sog. Waldeyer´schen Rachenring die ersten großen Lymphstationen, welche die zusammenfließende Lymphe hier sammelt und das lymphatische Immunsystem bei Bedarf aktiviert. Werden die Mandeln entfernt, vernichtet man einen wichtigen Teil der ersten Abwehr. Häufige Mandelentzündungen gehen meist mit einer desolaten Darmflora und häufigem Antibiotikaeinsatz einher. Wird der Darm saniert und alte Antibiotikareste ausgeleitet, so werden die Mandeln entlastet und können meist erhalten bleiben.

Wie kann ich meinen Mundraum gesund erhalten?

Bei diesem weitreichenden Funktionsspektrum des Mundes sollte man also der richtigen Pflege entsprechend Aufmerksamkeit widmen. Zu allererst sichert eine genügende Aufnahme von Wasser die Feuchtigkeit der Schleimhaut. Eine natürliche, ausgewogene Ernährung und ausgiebiges Kauen dienen ebenfalls der Mundflora.

Ölziehen

Bild von einer Frau die mit Flüssigkeit ihren Mund spült
Mundspülungen mit Öl zur Reinigung der Schleimhäute sind vielen bereits bekannt. Hier nutzt man ein neutrales Öl, z.B. biologisches Sonnenblumenöl. Ca 1 EL nimmt man morgens nach dem Aufstehen in den Mund und zieht und schiebt es kauend und schlürfend durch alle Bereiche des Mundes einschließlich der Zahnzwischenräume. Das Öl bindet Stoffwechselabfälle der Nacht sowie Krankheitskeime, weshalb das Öl anschließend ausgespuckt wird. Es ist dann meist dünnflüssig und weißlich. Erst danach werden die Zähne geputzt. Weiterhin gibt es auch biologische oder homöopathische Mundspülungen, die entweder entgiftend wirken, antientzündlich oder das Zahnfleisch stärken. Welche Pflege jeder hier für sich einsetzen möchte, hängt davon ab, welche Wirkung erzielt werden soll.

Zähneputzen

Das mechanische Zähneputzen haben uns die Zahnärzte beigebracht! Ideal ist 2x täglich 3 Minuten. Zur Verfügung stehende Präparate gibt es in Form von Zahnpasta, Gels oder Zahnputzsalzen. Wichtig ist, dass diese keine Schadstoffe enthalten. Auch Fluor ist sehr umstritten, da dies im Verdacht steht krebsfördernd zu wirken. Die kurzfristige Stärkung des Zahnschmelzes steht oft in keinem günstigen Verhältnis zur dauernden Belastung des Körpers. Zahnputzsalze haben zudem oft den Vorteil, dass keine weiteren Fremdstoffe in den Körper gelangen und das Salz zudem einen basischen pH-Wert hinterlässt, wodurch der Speichel nicht erst ein saures Milieu neutralisieren muss.

Bei Zahnfleischtaschen oder Parodontitis können nach dem Zähneputzen noch homöopathische Substanzen oder verdünnte ätherische Öle einmassiert werden, die keimreduzierend und entzündungshemmend wirken. Ein speziell kombiniertes Präparat aus Zahnpasta und Mundwasser reinigt ohne Schadstoffe und mit stabilem Chlordioxid den Mund von unerwünschten Bakterien und hilft Essenreste zu zersetzen. Sind Zahnfleischtaschen vorhanden, können sie auf diese Weise ausgespült werden, was den Heilungsverlauf stark unterstützt.
Illustration von einem sauberen Zahn

Auch die Ultraschall-Zahnbürste ist eine prima Möglichkeit. Der Schall erreicht alle Stellen, auch die Zahnfleischtaschen und Zahnzwischenräume und beugt der Bildung von Zahnstein vor. Das ist sozusagen die professionelle Zahnreinigung für zu Hause.

Wie wir sehen, hat die Gesundheit des Mundes eine sehr weitreichende Wirkung auf unseren gesamten Organismus. Unsere körperliche Gesundheit beginnt also bereits im Mund mit einer guten und regelmäßigen Pflege. Damit tun Sie sich und Ihrem Körper täglich einen großen Dienst und ein gesunder Mund dankt dies gern mit einem strahlenden Lächeln.

Haben Sie Fragen zum Thema Mundgesundheit, zu entsprechenden Pflegeprodukten oder andere gesundheitliche Anliegen, sind wir gerne für Sie da.

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