Münch Naturheilkunde - Praxis für natürliche Regenerations- und Heilverfahren in Neufahrn und München

Münch Naturheilkunde

Gute Verdauung – gute Gesundheit

Hippokrates, der wohl berühmteste Arzt des Altertums, äußerte bereits den Satz „Der Tod sitzt im Darm“. Nun klingt diese Aussage zwar sehr dramatisch, doch bei genauerem Hinsehen zeigen die Erfahrungen des Praxisalltags, dass der Darm – in guter Zusammenarbeit mit den anderen Verdauungsorganen – tatsächlich entscheidend ist für viele Belange unserer Gesundheit.

In vielen Kulturen gilt er als Zentrum der Gesundheit, er beherbergt den größten Teil unseres Immunsystems und er hat Einfluss auf Psyche und Stimmung. Inzwischen wird zunehmend der Zusammenhang zwischen Darm und Hirnleistung erforscht und erkannt. Der Darm ist Anfang und Ende unserer Stoffwechselkette, denn im Idealfall resorbiert er die aufgenommenen Nährstoffe zur Umverteilung im Körper und bringt gleichzeitig Abfallprodukte des Stoffwechsels zuverlässig zur Ausscheidung. Doch in diesem Idealzustand treffen wir in unserer Praxis leider nur sehr selten Patienten an. Die Mehrzahl der Menschen hat größere oder kleinere Beschwerden im Verdauungsbereich. Blähungen, Völlegefühl, Durchfall, Verstopfung oder wechselnder Stuhl, Übelkeit, Sodbrennen oder Kneifen im Verdauungssystem sind weit verbreitet. Diese Symptome sind Hinweise auf Defizite in der Nahrungsverwertung, finden jedoch zu selten entsprechende Beachtung. Erst wenn im weiteren Verlauf Beschwerden wie Magenschleimhautentzündung, Gallensteine, Darmpilze, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder Besiedelung mit pathogenen Keimen, Entzündungen des Dünn- oder Dickdarms oder gar Tumoren auftreten, werden diese ernst genommen – leider oft erst spät.

Bild eines Damenbauches mit einer Blume im Bauchnabel und ihren Händen zum Herz geformt

Auch bei vielen Erkrankungen, die auf den ersten Blick nichts mit der Verdauung zu tun haben, findet man Störungen im Magen-Darm-Trakt.

Wie funktioniert unsere Verdauung?

Bereits das Kauen der Nahrung ist ein wichtiger Einstieg in die Verdauungskette. Mit dem Speichel beginnt die Aufspaltung der Kohlenhydrate. Je besser die Nahrung eingespeichelt und gekaut wird, umso besser wird sie in unteren Abschnitten verwertet.

Im Magen sorgt die Magensäure vor allem für die Aufspaltung von Proteinen, für die Umwandlung von Eisen in eine resorbierbare Form und der parallel hergestellte „Intrinsic Factor“ ist für die Resorption von Vitamin B12 im Dünndarm verantwortlich. Diese drei wichtigen Prozesse hängen von einer ausreichenden Magensäurebildung ab. Im weiteren Verlauf verlässt der Nahrungsbrei den Magen Richtung Zwölffingerdarm. Hier kommt die Galle aus der Leber zur Fettspaltung hinzu.

Auch die Bauchspeicheldrüse gibt über den Bauchspeichel nun ihre Enzyme für die Verdauung von Eiweißen, Fetten und Kohlenhydraten dazu. Funktionieren diese fein aufeinander abgestimmten Prozesse optimal, gelangt der Nahrungsbrei so gut vorverdaut in den Darm, dass dieser nach weiteren enzymatischen Prozessen problemlos alle Nahrungsbestandteile über die Schleimhaut aufnehmen kann. Diese werden über Blut und Lymphe dann im Körper verteilt. Außerdem entstehen dabei Nervenbotenstoffe (Neurotransmitter) wie Dopamin und Serotonin – unsere Wohlfühlhormone.

Bild von fünf Obst- und Gemüsesäften

Über das darmeigene Nervengeflecht werden dann entsprechende Glücks-und Entspannungsgefühle vermittelt. Nicht verwertbares wird später wieder ausgeschieden. Wer also regelmäßig 2 – 3 Mahlzeiten täglich zu sich nimmt, sollte daher 1 – 2 mal täglich Stuhlentleerung haben. Der Stuhl sollte gut geformt und braun, die Entleerung ohne Anstrengung sein.

Welche Anzeichen können auf eine fehlerhafte Verdauung hindeuten?

Viele Menschen haben nur alle 2 – 3 Tage oder sogar noch seltener Stuhlgang und geben dies oft als normal an, da sie es seit geraumer Zeit nicht anders kennen und daran gewöhnt sind. Bei regelmäßigem Essen ist dies zu selten bzw. zu wenig, denn die ausscheidungspflichtigen Stoffe verweilen so zu lange im Darm, was Schleimhautvergiftung und Resorption von Toxinen zur Folge hat. Andere wiederum leiden unter Durchfällen, also mehrfach täglich dünnem bis wässrigem Stuhl oder aber auch wechselhaftes Stuhlverhalten kommt häufig vor. Beides lässt auf eine mangelhafte Verdauungsleistung schließen.

Das gleiche gilt für Blähungen. Auch diese deuten auf eine mangelhafte enzymatische Verwertung hin. Das heißt, der Nahrungsbrei gelangt schlecht verdaut in den Darm, was zu Gärungs- und Fäulnisprozessen führt. Dies belastet die Darmschleimhaut und Leber, begünstigt Entzündungen und Müdigkeit.

Bild von einem gähnenden Löwen

Eine entzündete und überlastete Darmschleimhaut wird mit der Zeit durchlässig und nimmt so ihre Barrierefunktion nicht mehr ausreichend wahr. Außerdem können sich auf einer solchen Schleimhaut keine gesunde Darmbakterien halten, was die Ansiedlung krankmachender Keime oder Pilze begünstigt. Selbstredend wird hierbei auch unser schleimhautständiges Immunsystem geschädigt. Parallel lässt die poröse Darmschleimhaut – auch als Leaky Gut bezeichnet – Nahrungsbestandteile passieren, die im Normalfall gar nicht oder nicht in dieser Form in die Blutbahn gelangen dürften. Infolge dessen reagiert das Immunsystem mit der Bildung von Antikörpern, wie auf jeden Erreger. So kann eine Allergie auf bestimmte Nahrungsmittel entstehen. Dauernde Gärungsprozesse können übrigens sogar zur Bildung von Fuselalkoholen führen, die die Leber schädigen. So können Patienten, die eigentlich keinen oder nur wenig Alkohol trinken trotzdem erhöhte Leberwerte haben.

Die beschriebene mangelhafte Verdauungsleistung und deren Folgen treffen wir in der Praxis übrigens sehr häufig an. Schnelles Essen, wenig Kauleistung, unsere „To-go“-Mentalität und große Flüssigkeitsmengen zur Mahlzeit sind meist der Standard – hindern aber unsere Verdauungsorgane daran, ausreichend Sekrete bereit zu stellen und die Nahrung maximal zu verwerten.

HIER beginnen die wichtigsten Schritte der Verdauung, auf deren Qualität die nachfolgenden Prozesse angewiesen sind. Das mag sich sehr banal anhören, ist aber in seiner Wichtigkeit immer wieder zu betonen. Kommen zu schlechten Essgewohnheiten noch schlechte Nahrungsmittelqualität mit Konservierungsstoffen, Geschmacksverstärkern und Farbstoffen sowie Belastungen aus Medikamenten und anderen Umwelttoxinen hinzu, hat der Verdauungsapparat kaum eine Chance, sich zu erholen.

Entwickeln sich nun oben beschriebene Prozesse über Jahre, ohne korrigiert zu werden, können daraus chronische Krankheiten oder sogar Tumore des Verdauungstraktes entstehen. Bis es dazu kommt, sind viele Jahre vergangen, in denen man mit einfachen Maßnahmen viel für seinen Verdauungstrakt hätte tun können.

Wie kann ich Magen-Darm-Erkrankungen vorbeugen?

Hier gibt es ein breites Spektrum an Möglichkeiten, die zumeist sehr einfach in den Alltag zu integrieren sind:

  • Nehmen Sie sich Zeit zum Essen und legen Sie Wert auf eine vitalstoffreiche Kost guter Qualität
  • Bitterstoffe vor dem Essen helfen, die Bereitstellung von Magensäure und Enzymen sicher zu stellen.
  • trinken Sie zwischen den Mahlzeiten und verzichten Sie während des Essens auf große Mengen Flüssigkeit, vor allem mit Kohlensäure. Dies stört die Verdauungsleistung enorm und wirkt dem durch die Bitterstoffe gewünschten Effekt entgegen.
  • Basensalz einmal täglich, vor dem Schlafen eingenommen, kann den richtigen pH-Wert im Darm unterstützen, denn nur dann können die Enzyme wirken. Außerdem verbessert es den gesamten Säure-Basen-Haushalt, was häufig zur Reduktion von Sodbrennen führt.
  • Ein Leberwickel ist eine sehr effektive und dabei entspannende Methode, deren Sekretions- und Entgiftungsarbeit zu unterstützen.
  • Durch den Einbau regelmäßiger Fastenzeiten (Saft-Fasten, Intervall-Fasten, Mayr-Fasten,…) werden körpereigene Reparaturmechanismen in Gang gesetzt.
  • Die Colon-Hydro-Therapie bringt schnell und effektiv Entlastung, reinigt den Dickdarm von Ablagerungen und verbessert den Fluss von Lymphen und Blut im Verdauungstrakt. Auch dies ein wichtiger, aber oft übersehener Aspekt, der zu mangelhafter Aufnahme und Ausscheidung führen kann.
  • Der Darmaufbau mit passenden Probiotika ist dann effektiver.
  • Die Einnahme von Enzymen oder Curcuma-Präparaten kann bestehende Entzündungen abbauen.

So gibt es viele einfache Maßnahmen, die regelmäßig ausgeführt, dem Zentrum Ihrer Gesundheit dienen und langfristig gesundheitlichen Problemen vorbeugen können. Bedenkt man die Reichweite einer guten Verdauungstätigkeit auf die Funktion anderer Organe, die Stimmung und das körperliche Wohlbefinden, sollten wir täglich auf ein gutes Bauchgefühl achten und Symptomen früh begegnen. Seien Sie also achtsam mit Ihrer Verdauung und gönnen ihr eine gute Versorgung – so wie auch Sie gut von Ihrem Verdauungssystem versorgt werden möchten.

Lesen Sie hierzu auch unsere Gesundheitsbriefe

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