Netzfund & Gastbeitrag
Homoöpathie in der Kritik – Hintergrundinformationen
Folgenden Artikel haben wir aus dem Netz gefischt und geben ihn in Zeiten, in denen die Naturheilkunde / Homöopathie umkämpft ist wie nie zuvor, mit Einverständnis der Autorin zu Ihrer Kenntnis.
Das ist aus unserer Sicht für alle interessant, die Naturheilkunde / Homöopathie auch in Zukunft uneingeschränkt nutzen wollen und auch andere Quellen bzw. Hintergrundbeziehungen in ihre Meinungsbildung mit einbeziehen möchten.
Ferner möchten wir Sie an dieser Stelle noch auf die Aufzeichnung unseres Gesundheitsabends mit dem Apotheker Ronald Hofmann und Michael Münch hinweisen, mit dem Thema Schlafstörungen, Lernstörungen, Ritalin und Pharmaindustrie
Michael Münch und Naturheilkunde Team
Netzfund & Gastbeitrag
Laut einer Umfrage des Heilpraktikerverbandes BDH e.V. aus dem Jahr 2017 gehen jeden Tag in Deutschland rund 128.000 Menschen zum Heilpraktiker.
Diese sind ein wichtiger Bestandteil des Gesundheitssystems, wenn es um die naturheilkundliche Begleitung chronischer oder auch akuter Krankheiten geht. Die meisten Patienten bezahlen die Behandlung beim Heilpraktiker selbst, wenn sie nicht durch private oder Zusatzversicherungen abgesichert sind. Damit werden die gesetzlichen Krankenkassen entlastet.
Dass Heilpraktiker ihren Patienten nur in seltenen Fällen schaden, beweisen die niedrigen Beiträge zur Berufshaftpflichtversicherung, die seit vielen Jahren stabil sind.
www.versicherung-online.net/Heilpraktiker-Betriebshaftpflichtversicherung-747/
Nachdem im Sommer 2016 nach der Behandlung eines Heilpraktikers in Brüggen-Bracht drei Krebspatienten zu Tode kamen, wird dieser Fall immer wieder als Beweis für die Gefährlichkeit eines ganzen Berufsstands herangezogen, der rund 47.000 Heilpraktiker umfasst.
Kaum in der Öffentlichkeit bekannt ist bisher, dass Bundesgesundheitsminister Spahn ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben hat, das sich mit einer Neuregelung bis hin zur eventuellen Abschaffung eines gesamten Berufsstands befassen soll.
www.aerztezeitung.de/Politik/Will-Spahn-Heilpraktikern-an-den-Kragen-403281.html
Währenddessen wird dem Leser von Onlinezeitungen und dem geneigten Fernsehzuschauer immer wieder einmal suggeriert, dass Heilpraktiker dubiose, undurchsichtige, gefährliche Behandlungen anbieten, die im besten Falle nutzlos sind, dafür aber den Nutzern viel Geld aus der Tasche ziehen. Der Patient muss laut öffentlicher Meinung vor diesen Scharlatanen gewarnt und geschützt und den Heilpraktikern selbst das Handwerk gelegt werden.
Inwieweit diese Beiträge geschnitten, zurechtgestutzt und manipuliert werden, lässt sich nur mutmaßen.
Selten einmal sieht man positive Beiträge zu den Themen Naturheilkunde, Homöopathie und Heilpraktiker.
Bei jedem Beitrag zu alternativmedizinischen Themen kann man darauf warten, dass sich Heerscharen von Kritikern unter dem entsprechenden Beitrag tummeln – mit den immer gleichen Phrasen. (Schaut man allerdings genauer hin, begegnen einem auch immer wieder die gleichen Namen.) Fürsprecher von Homöopathie, Naturheilkunde und Heilpraktikern werden auf aggressivste Weise mundtot gemacht und verspottet, so dass sie recht bald den Mund halten und den Hassbeiträgen das Feld überlassen.
Das alles scheint von langer Hand geplant.
Sucht man im Netz nach naturheilkundlichen Verfahren, stößt man bald auf das Portal psiram.de – früher esowatch. Das Portal besteht seit 2007. Psiram versteht sich als Verbraucherschutzportal, das sich den Kampf gegen Aberglauben, Scharlatanerie und Pseudowissenschaft auf die Fahnen geschrieben hat. Hinter dem seriös wirkenden, Wikipedia sehr ähnlichen Äußeren verbirgt sich ein Verleumdungsportal für alles, was nicht mit der evidenzbasierten Medizin konform geht.
Ein rechtlichspflichtiges Impressum hat die Seite nicht https://www.psiram.com/de/index.php/Psiram:Impressum
Ganz offiziell steht dieses “Informationsportal” der Skeptikerbewegung nahe.
Die “Skeptiker” oder auch “Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e.V.” sieht sich als Förderer und Aufklärer des wissenschaftlichen Denkens.
www.gwup.org/ueber-uns-uebersicht/was-wir-wollen
Hier wird ausschließlich der wissenschaftlich-technische Fortschritt bejubelt, althergebrachte Methoden der Naturheilkunde (insbesondere die Homöopathie) werden verhöhnt und für unwissenschaftlich erklärt, ungeachtet bereits bestehender Studien, die das Gegenteil beweisen.
Diese findet man hier:
www.akademie-wissenschaftliche-homoeopathie.org/studien-und-dissertationen
oder auch hier:
www.hallo-homoeopathie.de/aktuelles/forschungspreis-masterarbeit-homoeopathie
Seit 2011 vergibt die GWUP den Negativpreis “Das goldene Brett” und verhöhnt dabei öffentlich alles, was für sie nicht nachvollziehbar ist, nachweislich aber anderen Menschen schon geholfen hat: de.wikipedia.org/wiki/Goldenes_Brett_vorm_Kopf
Wie die GWUP tatsächlich tickt, beschreibt ein ehemaliges Mitglied dieser Organisation, Dr. Edgar Wunder. Er muss es wissen, denn er hat sie 1987 mitbegründet und war bis 1998 Redaktionsleiter der Zeitschrift “Skeptiker”. Hier schreibt er über seine Erfahrungen aus dieser Zeit und seine heutige Sicht dazu:
https://swprs.org/das-skeptiker-syndrom
(Anm.1: Die Seite ist nicht mehr verfügbar, aber im Forum des Ärzteblattes wird darüber diskutiert: www.aerzteblatt.de/studieren/forum/132683)
(Anm.2: Das Internet vergisst nicht so schnell: web.archive.org/web/20190905014320/swprs.org/das-skeptiker-syndrom/)
Interessant ist ein Blick auf die Vorstands- und Mitgliederliste der GWUP:
Rouven Schäfer, der als Personalreferent bei verschiedenen Unternehmen aus der Medien- und Kommunikationsbranche gearbeitet hat
www.gwup.org/who-is-who/690-rouven-schaefer
findet sich auf der Seite doccheck.de wieder, die für viele Mediziner ein wichtiges Informationsportal darstellt.
Dr. Ludger Weß (früher einmal bei Greenpeace) der sich im Blog “Salonkolumnisten” und im “Forum Grüne Vernunft” (!) für Gentechnik und Glyphosat ausspricht,
www.youtube.com/watch?v=efcXJtOrd3k
ist ebenfalls als Autor und Wissenschaftsjournalist gegen die “Ökolobby” unterwegs
Interessant ist, dass jeder, der nach Informationen über Naturheilkunde, Heilpraktiker, Homöopathie, Impfungen und ähnlichem sucht, von Psiram über Mimikama, die Seite der GWUP, das Informationsnetzwerk Homöopathie (welch sarkastischer Name!), den Ruhrbarone-Blog und sekten-info-nrw (!) irgendwann im Kreis geleitet wird.
All diese Seiten empfehlen und verlinken sich untereinander und erwecken so den Eindruck, dass es hier die einzig wahre Information gibt.
Der Ruhrbarone-Blog ist als einziger über 500x in Wikipedia verlinkt (ja, Wikipedia auch…)
Leider ist auch das Online-Lexikon nicht so frei, wie es sich gibt – wer zweifelt, der versuche einfach einen der Beiträge zu den oben genannten Themen auf eine wohlwollende Art und Weise zu aktualisieren.
Wer sich speziell für Homöopathie interessiert, öffnet möglicherweise die Seite des Informationsnetzwerkes Homöopathie.
Das Impressum verrät uns, dass dies die Seite der Ärztin Dr. Natalie Grams und des Ingenieurs Norbert Aust ist. Beide sind Mitglieder der GWUP
www.gwup.org/ueber-uns-uebersicht/who-is-who-list
und gleichzeitig Mitglieder des Münsteraner Kreises
www.muensteraner-kreis.de/mitglieder.html
Der Münsteraner Kreis wurde 2016 gegründet, um dem Beruf des Heilpraktikers den Garaus zu machen und die Homöopathie zu diskreditieren – interessanterweise sollte hier über 47.000 Heilpraktiker entschieden werden, ohne dass ein einziger Heilpraktiker zu Wort gekommen wäre. Dafür stellen sich Ärzte, Anwälte und Ethiker als Spezialisten dar und werden als solche zu Talkshows eingeladen.
Dr. Natalie Grams sieht sich im Einsatz für eine “ehrliche und gute Medizin”.
Leider bleibt dabei ihre Praxis dauerhaft geschlossen, obwohl gute Ärzte bekanntlich dringend gebraucht werden.
In den Gelben Seiten ist Natalie Grams noch unter ihrem alten Namen Natalie Greten mit ihrer homöopathischen Praxis zu finden
www.gelbeseiten.de/gsbiz/afe4b4ae-be0a-453c-8fe8-a1d69f8f0143
Ihr früherer Mann Dr. Johannes Greten ist der Traditionellen Chinesischen Medizin treu geblieben, in seiner Hand scheint alternative Medizin zu funktionieren
www.tcm-akupunktur-greten.de/tcm-praxis/praxisteam-greten-und-kollegen/
während Grams auch hier keinen Stein auf dem anderen lässt
Dr. Natalie Grams arbeitet weiterhin für den Deutschen Konsumentenbund e.V., wie auf ihrer Website ersichtlich ist.
Unter dem Deckmantel des Verbraucherschutzes verdient dieser sein Geld unter anderem mit Abmahnungen von Heilpraktiker-Websites.
www.konsumentenbund.de/index/klagen/
Im “Who is who” der GWUP findet sich auch die Psychologin Lydia Benecke, ehemals verheiratet mit dem prominenten Kriminalbiologen und Politiker (Die Partei) Mark Benecke, der hin und wieder Texte für die Skeptische Bewegung schreibt und bis 2015 selbst Mitglied des Wissenschaftsrates der GWUP war.
de.wikipedia.org/wiki/Mark_Benecke
Die Verbindungen der GWUP reichen also bis in die Politik.
Auch der Name Amardeo Sarma (Vorsitzender laut “Who is who” der GWUP) findet sich in der Politik wieder, nämlich bei der Säkularen SPD.
www.saekulare-sozis.de/?s=amardeo+sarma
Es liegt also nahe, dass die GWUP einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Meinungsbildung in der Bevölkerung hat. Da die Verbindungen bis in die Politik reichen, ist damit zu rechnen, dass auch hier beeinflusst und im Sinne der Skeptikerbewegung gehandelt wird.
Damit werden es naturheilkundlich arbeitende Firmen und Therapeuten in nächster Zeit nicht leicht haben. Bleibt zu hoffen, dass alle, die in der Erfahrungsheilkunde tätig sind, es demnächst schaffen, sich ebenfalls zu verbünden und mit einer Stimme zu sprechen.
20.01.20
Hier noch ein passender Beitrag: SWR-Umfrage wird zum Doppelerfolg für Homöopathie-Community und Desaster für SWR und Anti-Homöopathie-Lobby, die beim Manipulieren mit 200.000 Bots erwischt wird
Edit:
Die gleichen werden auch von staatlicher Stelle verlinkt: Als seriöse Quellen werden ua Psiram angegeben.
sekten-info-nrw.de/index.php?option=com_content&task=view&id=335
Quelle: Gwup Blog: Heilpraktiker weiterhin „in Alarmstimmung“
Die Heilpraktiker-Branche ist weiterhin „in Alarmstimmung“, heißt es in einem aktuellen Beitrag vom Deutschlandfunk (zirka 18 Minuten).
Dabei sind „wirklich einschneidende Änderungen“ gar nicht in Sicht, räumt Dr. Christian Weymayr vom Münsteraner Kreis ein:
Ich wünsche mir von den Politikern auf Bundes- und Landesebene, dass sie dieselben rational fundierten Grundsätze im Gesundheitssystem anwenden, die sie auch bei ihren anderen politischen Entscheidungen anwenden.
Also ich denke, kein Wirtschaftspolitiker dürfte eine Wahrsagerin beschäftigen, um Entscheidungen zu treffen. Kein Außenpolitiker dürfte auspendeln, ob er jetzt einen Vertrag unterzeichnen soll oder nicht. Im Gesundheitswesen dürfen das Politiker aber schon.
Trotzdem gingen die politischen Vorstöße wohl in die Richtung, dass das bestehende System nicht angetastet wird, sondern „vielleicht etwas verschärft wird, was die Prüfungen angeht.“
Dass die Heilpraktiker nach wie vor nicht verstehen, worum es überhaupt geht, und sich in ermüdender Redundanz immer wieder nur auf die „schwere Prüfung“ und die „schwarzen Schafe“ rausreden, konnte man vor zwei Wochen schon in der Süddeutschen nachlesen.