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Kalium und Wildkräuter – ein Superstart in den Frühling
Aus unserer Reihe: Nährstoffe im Fokus – für Ihre Gesundheit – von Anke Neumann-Roß, Heilpraktikerin
Wofür brauche ich Kalium?
Über die normalen Ausscheidungswege verliert der Körper Kalium über Urin, Stuhl oder Speichel. Aber auch beim Schwitzen, z.B. in der Sauna und beim Sport, wird Kalium über den Schweiß ausgeschieden. Sportler, aber auch stark übergewichtige Menschen laufen Gefahr, eine Unterversorgung mit Kalium zu haben.
Kalium reguliert als Gegenspieler zu Natrium den Wasserhaushalt und das Säure-Basen-Gleichgewicht, wird benötigt für die Weiterleitung der Nervenreize, Muskelkontraktionen und die elektrische Spannung an der Zellmembran. Kalium übernimmt daher eine Art Funktion als Telefonverbindung im Körper. Es ist ein zentrales Mineral für den enzymatischen Stoffwechsel in Nerven- und Muskelzellen. Kalium sorgt hier für die ausgleichende Ruhe und Entspannung nach erfolgter Aktion dieser Zellen.
Welche Ursachen für einen Kaliummangel gibt es?
Einseitige Ernährung, zu hohe Kochsalzzufuhr, Kaliumverluste bei der Nahrungszubereitung, Verbrennungen, Erbrechen und Durchfall, übermäßiger Alkoholkonsum und die Einnahme von Diuretika, so genannter „Entwässerungstabletten“ – all dies können Ursachen für einen Mangel an diesem wichtigen Mineral sein. Auch die körperliche Reaktion auf Stress – also die Freisetzung der Stresshormone Cortisol und Adrenalin – führt zu einem Zurückhalten von Natrium bei vermehrter Ausscheidung von Kalium. Wer also unter chronischer Anspannung steht, kann damit einen Kaliummangel erzeugen. Zur Folge hat dies zudem, dass auch ein erholsamer Schlaf gestört ist, denn mangels des entspannenden Kaliums findet das überreizte Nervensystem – obwohl dringend auf erholsamen Schlaf angewiesen – keine Ruhe.
Welche Auswirkungen kann ein Mangel haben?
Bluthochdruck: Dies ist eine der weit verbreiteten Krankheiten in unserer Gesellschaft.
In der Regel wird Betroffenen geraten, die Kochsalzzufuhr zu reduzieren. Das ist im Prinzip auch richtig. Doch wird hierbei immer das Kalium vergessen. Nicht nur zu viel Kochsalz ist ungesund, sondern auch zu wenig Kalium. Ein ausgeglichenes Verhältnis ist einer der wichtigen Punkte, um Bluthochdruck zu vermeiden oder wieder zu regulieren.
Diabetes: Etwa jeder 10. Bürger leidet unter Diabetes Typ 2. Auch hier hat Kalium einen entscheidenden Einfluss, denn Kaliummangel fördert eine Insulinresistenz. Diese versperrt dem Zucker den Weg in die Zelle und führt zu dessen Verbleib im Blut. Die so erhöhten Blutzuckerwerte zusammen mit der Insulinresistenz werden mit reduzierter Kalium- und erhöhter Natriumkonzentration in Verbindung gebracht. Diese Fehlfunktion ließe sich mit einer ausreichenden Kaliumzufuhr schnell verbessern. Demgegenüber werden – wegen der oft damit verbundenen Wassereinlagerungen – Diuretika gegeben. Dadurch verstärkt sich das Ungleichgewicht noch und die Insulinresistenz verstärkt sich weiter.
Weitere Erkrankungen, die im Zusammenhang mit einem Kaliummangel stehen können sind Herzrhythmusstörungen. Die kaliummangel-bedingte Überreizung der Zelle führt zu Unregelmäßigkeiten im Rhythmus. Nierenerkrankungen als Folge von Herz-Kreislaufstörungen sowie Stoffwechsel- und Ausscheidungsstörungen, Muskelschwäche und gesteigerte Entzündungsaktivität können ebenfalls durch ein zu wenig an Kalium begünstigt werden. Nicht zuletzt ist ein ausgeglichenes Verhältnis der Mineralien wichtig, um Tumorentstehungen vorzubeugen. Denn je höher die Natriumkonzentration und je niedriger die Kaliumkonzentration in der Zelle ist, umso aggressiver sind auch Tumore. Last but not least wirkt eine ausreichende Kaliumversorgung auch dem Muskel- und Knochenabbau im Alter entgegen.
Aus welchen natürlichen Quellen kann ich ausreichend Kalium zu mir nehmen?
Für die Kaliumaufnahme sind natürliche Quellen in Form von Obst, Gemüse und Wildkräutern die beste Wahl. In Pflanzen gebundenes Kalium kann nicht überdosiert werden und wird durch eine Gleichgewichtsreaktion nach Bedarf in den Körper abgegeben. Zudem hat pflanzengebundenes Kalium eine deutlich bessere Bioverfügbarkeit als synthetische Präparate.
Zu den Kaliumlieferanten im Gemüseregal gehören alle Kohlarten, Hülsenfrüchte, Karotten, Kohlrabi, Kürbis, Rettich, Schwarzwurzeln, Sellerie, rote Paprika, Tomate und Fenchel.
Beim Obst dürfen wir zu Banane, Himbeere, Johannisbeere oder Kiwi greifen. Auch Trockenobst ist eine gute Quelle.
Ein weiterer, sehr gesunder Bereich sind unsere heimischen Wildkräuter. Hier machen Löwenzahn, Giersch, weißer Gänsefuß und Gemüsespinat das Rennen.
Giersch ist vielen bekannt als Pflanze gegen die Gicht. Genau hier hilft er durch seinen Kaliumreichtum. Er kann im Frühjahr als Salat gegessen, wie Spinat zubereitet oder auch als alkoholischer Auszug verwendet werden.
Weißer Gänsefuß war früher ein wichtiges Wildgemüse. Blätter und Sprossen sind ein leckerer Salat. Er lässt sich dünsten wie Mangold oder Spinat und ist ein Jungbrunnen als frisch gepresster Pflanzensaft.
Gemüsespinat ist sehr mineralstoffreich, wirkt gegen Verdauungsstörungen, Nierensteine, Leberentzündungen und Gelbsucht. Er kann gedünstet, als Salat oder Frischpflanzensaft zubereitet werden.
Mutter Natur bietet uns also einfache, köstliche und gesunde Möglichkeiten, einen ausgewogenen Mineralienhaushalt zu erhalten. Gerade im Frühjahr überzeugen Wildkräuter noch mit weiteren wichtigen, stoffwechselaktivierenden und entschlackenden Inhaltsstoffen. Ein stabiler und gut ausgeglichener Mineralienhaushalt ist aber Voraussetzung für das Funktionieren all dieser lebenserhaltenden Vorgänge in unserem Körper. Lassen Sie es sich schmecken!
Lesen Sie hierzu auch unseren Gesundheitsbrief Nr. 95 Herz, Muskeln, Immunsystem – die Bedeutung des CoEnzyms Q10
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Bei Fragen zu diesem Thema oder anderen gesundheitlichen Anliegen sind wir gerne für Sie da.
Ihr Münch Naturheilkunde Team