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Münch Naturheilkunde - Praxis für natürliche Regenerations- und Heilverfahren in Neufahrn und München

Münch Naturheilkunde

Bitterstoffe – kleine Helfer mit großer Wirkung

© Text: Anke Neumann-Roß, Heilpraktikerin – Münch Naturheilkunde

Bereits Hildegard von Bingen kannte die heilende Wirkung von Bitterstoffen in der Nahrung. In unserer heutigen Ernährung finden wir sie kaum noch. Gibt es hier vielleicht einen Zusammenhang mit den weit verbreiteten Verdauungsstörungen, unter denen nahezu jeder leidet? Und was sind die weiteren Folgen?

Unter Störungen im Verdauungsbereich klagen inzwischen die meisten Menschen. Ob Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Völlegefühl, Aufstoßen oder Sodbrennen, Gallensteine oder Magenschmerzen – viele kennen diese Erscheinungen mehr oder weniger als Dauerbegleiter. Unsere Nahrung ist arm an Vitalstoffen geworden, denn um sie optisch ansprechend zu verkaufen, werden Obst und Gemüse unreif geerntet, legen oft weite Transportwege zurück und werden nachträglich künstlich gereift. Waren früher Bitterstoffe in Nahrungsmitteln wie Getreide, Endivie, Rucola, Rosenkohl und Kräutern enthalten, schmeckt vieles heute nur noch wässrig und eher süß. Denn bitter ist bei vielen Menschen unbeliebt und wird deshalb herausgezüchtet. Dabei ist dies die wichtigste Geschmacksrichtung für unsere Gesundheit. Hinzu kommt die Zeitqualität „to go“ – Essen zum Mitnehmen, Nahrung für zwischendurch oder nebenher, kaum jemand nimmt sich Zeit für seine Mahlzeiten und bezieht ganz bewusst Geruchs- und Geschmackssinne mit ein. Schade, denn genau hier liegt ein großes Potenzial für Zufriedenheit und Gesundheit durch unser Essen.

Bild einer Pflanze, die Bitterstoffe enthält

Wie wirken Bitterstoffe auf die Verdauung?

Für eine regelrechte Verdauung benötigen wir ausreichend

  • Mundspeichel (Kohlenhydratspaltung)
  • Magensäure (spaltet Eiweiß; wandelt Eisen in eine verwertbare Form; unterstützt die Vitamin B12 – Aufnahme im Zwölffingerdarm durch Bildung des Intrinsic Faktors, eliminiert viele mit dem Essen aufgenommene Bakterien und andere Krankheitserreger)
  • Galle (Sekret aus der Leber, spaltet Fette)
  • Enzyme der Bauchspeicheldrüse (Fett-, Kohlenhydrat- und Eiweißverdauung)
  • Bicarbonat aus der Bauchspeicheldrüse sorgt für ein basisches Milieu im Zwölffingerdarm, damit die Enzyme vollständig wirken können

Werden diese Verdauungssäfte aufeinander abgestimmt freigesetzt, sorgen sie wie ein Orchester für eine optimale Aufspaltung der Nahrung so, dass diese auf ihrem weiteren Weg durch unseren Darm problemlos aufgenommen wird, ohne die Flora oder Schleimhaut zu schädigen. Auch die darmeigene Produktion von Vitamin K oder Enzymen, die Histamin abbauen und Milchzucker spalten, kann dann erhalten bleiben.

Genau diese Freisetzung der Verdauungssäfte sowie die Aktivität von Magen und Darm werden vor allem durch den Geschmack von Bitterem ausgelöst. Da dies weitgehend in unserer Nahrung fehlt, wenig Zeit für die Mahlzeiten eingeplant wird und diese oft noch mit schädlichen Zusatzstoffen (E-Nummern) angereichert sind, kommt es hierdurch zu einer nachhaltigen Störung im Verdauungstrakt mit den oben genannten Beschwerden. Denn mit nicht ausreichend vorverdautem Essen ist unser Darm völlig überfordert. Er kann Nährstoffe nicht resorbieren während gleichzeitig der Nahrungsbrei zu lange im Verdauungskanal verweilt. Dies führt zu Gärungsund Fäulnisprozessen mit Gasbildung und nachfolgender Zerstörungen von Schleimhaut und Flora (Mikrobiom).

Während Zucker sofort ins Blut geht und bei Überschuss als Fett eingelagert wird, hungern unsere Zellen, weil ihnen die nicht resorbierbaren Vitalstoffe wie Aminosäuren, Vitamine und Mineralien, fehlen. Im Laufe der Zeit entsteht so das Phänomen, dass viele zwar übergewichtig, aber eigentlich mangelernährt sind. Im Übrigen können hieraus auch Leberbelastungen mit erhöhten Leberwerten im Labor resultieren, da die Gärungsprozesse zur Produktion von so genanntem Fusel-Alkohol im Darm führt. Dieser belastet die Leber genauso, wie getrunkener Alkohol.

Bild einer Pflanze, die Bitterstoffe enthält

Außerdem wirken Bitterstoffe wie eine natürliche „Essbremse“, da sie den Appetit regulieren, während eher süße Geschmacksrichtungen die Insulinausschüttung anregen und appetitsteigernd wirken. Insgesamt ist unser Geschmacksempfinden sehr aus dem natürlichen Gleichgewicht geraten, denn oft werden mit dem Essen noch allerlei Geschmacks-, Farb- und Konservierungsstoffe (E-Nummern) aufgenommen, die unser Nervensystem irritieren und die natürliche Wahrnehmung von Hunger oder Sättigung verändern. Dies führt ebenso zu den genannten Beschwerden und infolge dessen zu Wohlstandskrankheiten wie Diabetes, hohe Blutfettwerte und Störungen des Herz-Kreislauf-Systems.

Neben der regulierenden Wirkung aktivieren Bitterstoffe die Verdauungsdrüsen, beschleunigen die Nahrungsverwertung und kurbeln den Stoffwechsel an. Sie sind daher bei jeder Gewichtsabnahme unverzichtbare Helfer, denn sie unterstützen die Ausscheidung von Stoffwechselschlacken. Wird der Körper entlastet und kann die Nahrung optimal aufnehmen, reguliert sich auch eine gesunde Darmflora und es kommt weniger zu Fehlbesiedelungen im Darm.

Auch ein weiteres wichtiges Organsystem soll hier nicht außer Acht gelassen werden – unser Immunsystem! Wir wissen, dass der größte Teil davon in den Schleimhäuten des Verdauungssystems beheimatet ist. Somit profitiert ein intaktes Immunsystem in erster Linie von einer regelrechten Verdauung. Bitterstoffe kräftigen die Schleimhäute, die unsere wichtigste Barriere gegen Eindringlinge sind. Auch Pilze, Viren oder Bakterien können so besser ausgeschieden werden, anstatt in den Körper einzudringen. Jede Art einer „Darmsanierung“ kann mit Bitterstoffen wirksam unterstützt werden. Zudem wirken Bitterstoffe stark basisch auf den Stoffwechsel, was eine sanfte Regulierung des Säure-Basen-Gleichgewichts fördert.

Was können Sie selbst für eine gesunde Verdauung tun?

  • Lassen Sie sich Zeit zum Essen und genießen Sie es mit allen Sinnen! Dies ermöglicht es dem Körper, Verdauungssäfte bereitzustellen
  • Nehmen Sie Bitterstoffe vor jeder Mahlzeit, um die Enzymausschüttung und –wirkung zu optimieren
  • Trinken Sie keine großen Flüssigkeitsmengen zum Essen aber ein kleines Glas Rotwein zum Abendessen in kleinen Schlückchen getrunken kann wegen den Bitterstoffen dem Darm sogar guttun. Schorlen, Säfte, Bier oder Wasser in größeren Mengen verdünnen die so wichtige Magensäure und stören die Verdauung
  • Gönnen Sie sich nach dem Essen etwas Ruhe oder einen kleinen Spaziergang, nur in der Entspannung funktioniert unsere Verdauung optimal
  • Verzichten Sie auf Fertigprodukte und Essen to go – zum einen wegen der Zusatzstoffe, zum anderen wegen der fehlenden Entspannung und bewussten Nahrungsaufnahme

Welche Bitterstoffe sind die richtigen für mich?

Bitterkräuter gibt es viele. Ebenso gibt es viele fertige Bitterstoffmischungen als Tropfen, Pulver oder Granulat. Hier darf jeder probieren, was ihm gut tut. Es gilt: je bitterer, umso effektiver ist die Wirkung.

An dieser Stelle seien einige paar wichtige Bitterpflanzen vorgestellt:

  • Angelikawurzel: wirkt antibakteriell und gegen Schimmelpilze
  • Artischocke: Anregung und Schutz der Leber, fördert die Fettverdauung, gegen Blähungen
  • Blutwurz: antientzündlich und gegen Durchfall
  • Mariendistel: regeneriert Leberzellen, beugt Verdauungsbeschwerden vor, hilft bei Krampfadern und Hämorrhoiden
  • Kurkuma: antientzündlich, verdauungsfördernd, aktiviert die Leber, stärkt das Immunsystem
  • Enzian: regt die Verdauungssäfte an, entstaut und wirkt blähungslösend
  • Wermut: verdauungsfördernd, entzündungshemmend, gegen Krämpfe und Übelkeit

Bild einer Pflanze, die Bitterstoffe enthält

Was kann ich noch für eine gesunde Verdauung tun?

Neben der regelmäßigen Einnahme von Bitterstoffen gibt es natürlich viele weitere Möglichkeiten. Die Einnahme von Basen (nicht zu den Mahlzeiten!) hilft den pH-Wert im Darm richtig einzustellen, regelmäßige Leberwickel sind entspannend, beruhigend und ein wahres Wellness-Paket für unsere Leber. Eine Leber-Galle-Reinigung nach Andreas Moritz kann die verstopften Gallegänge der Leber wieder freimachen, so dass die Leber Ihre Entgiftungsleistung verbessert. Die Colon-Hydro-Therapie mit anschließendem Aufbau kann rasch helfen, eine Fehlbesiedelung des Darmes und Verdauungsstörungen zu beseitigen. Auch im Rahmen des Fastens oder der Leber-Galle-Reinigung ist dies eine wunderbare und einfache Unterstützung. Das Fasten selbst ist sehr oft ein Jungbrunnen für unsere Gesundheit, denn hier kommt der komplette Verdauungstrakt für eine Zeit zur Ruhe und kann sich regenerieren. Alle Reparaturvorgänge im Körper funktionieren vor allem im „Hungermodus“. Weitere Maßnahmen wie gezielte Darmsanierung, Aufbau der Darmschleimhaut und Mikrobiom sowie Verbesserung der Durchblutung und des Lymphflusses im Verdauungstrakt können im individuellen Fall erforderlich sein.

Bild einer Pflanze, die Bitterstoffe enthält

Fazit: Bereits Hippokrates formte den Satz „Der Tod sitzt im Darm“. Wenn dies auch etwas drastisch klingt, so bewahrheitet sich in der Praxis immer wieder, dass man bei chronischen Erkrankungen in aller Regel eine schon länger gestörte Verdauung findet. Hier sitzt tatsächlich die Wurzel unserer Gesundheit, hier wird alles aufgenommen in den Körper und hier sollte ihn alles verlassen, was nicht hineingehört. Kommt dieses Gleichgewicht aus dem Lot, ist Krankheit Tür und Tor geöffnet. Neben den vielen anderen genannten Maßnahmen ist die regelmäßige Anwendung von Bitterstoffen die einfachste und hat dabei einen enorm weitreichenden Einfluss. Wenn der Geschmack zu Beginn vielleicht auch ungewohnt ist, so zeigt die Praxiserfahrung, dass ganz bald die meisten Patienten „ihre“ Bitterstoffe lieben, weil Sie merken, wie wohl sich eine gute Verdauung anfühlt und wie sich mit der Zeit oft das gesamte Wohlbefinden verbessert und nicht zuletzt das Verlangen nach Süßen deutlich zurückgeht!

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